Produkt des Monats Juni: Bio-Honig

 

Honig ist wahrscheinlich das älteste Süßungsmittel.
Höhlenmalereien beweisen, dass er schon in der Steinzeit gegessen wurde. Heute beträgt der pro Kopf Verbrauch in Deutschland ca. 1kg/Jahr.
Nur 33% des Bedarfs werden innerhalb Deutschlands erzeugt.
Der Rest wird zu ca. 30% in der EU und zu ca. 70% aus Nicht EU-Ländern importiert.

una tierra bezieht Honig vom Fairhandelshaus GEPA. Diese Honige werden vorwiegend von der indigenen Bevölkerung in Südamerika produziert. Die Qualität der Honige ist durchweg hoch. Sie werden schonend behandelt und ohne Erhitzen meist von Hand geschleudert.
Die Produzenten erhalten von der GEPA:
• den Mindestpreis, festgelegt von „Fairtrade International“
• eine Fairtrade-Prämie und eine Bio-Prämie
• plus eine zusätzliche Prämie für reinen Sortenhonig
Die Honige sind weitgehend Bio-zertifiziert (außer: Ulmoblütenhonig Chile). Was bedeutet das?

  • „Bienenkästen dürfen nur aus natürlichen Materialien wie Holz oder Lehm bestehen.
  • Schwarmkontrolle statt Flügelschnitt: In der Bio-Imkerei wird präventiv gearbeitet, d.h. Völker werden geteilt, bevor sie schwärmen und der Königin werden nicht die Flügel beschnitten, wie das bei der konventionellen Imkerei der Fall sein kann.
  • Für die Fütterung nach der Ernte darf nur Bio-Zucker verwendet werden oder es muss ausreichend Honig im Bienenstock zurückgelassen werden.
  • Die Imker müssen einen eigenen Wachskreislauf führen und ein Wachszukauf darf nur aus Bio-Produktion kommen.
  • Behandlung der Varroamilbe nur mit organischen Säuren. Verbot von chemischen Bienen-Medikamenten.
  • Der Standort ist so zu wählen, dass ein ausreichender Mindestabstand zu landwirtschaftlichen Intensivkulturen eingehalten wird.“ (Quelle: GEPA, FAQ)

GEPA Bio Honig Guatemala

Kooperative Copichajukense (Guatemala). Auch diese Kooperative muss ähnliche Schwierigkeiten bewältigen wie die anderen. Als Besonderheit beschäftigt die Kooperative einen Agrartechniker, der mit fünf Beratern die Mitglieder in den verschiedenen Regionen berät und unterstützt. Es werden auch Imkerschulungen speziell für Frauen durchgeführt. Die Fairtrade-Prämie wird in Gemeinschaftsprojekte, wie z.B. eine Abfüllanlage oder größere Bienenstöcke investiert.

Kooperative Guaya’b (Guatemala). Ein Zusammenschluss der indigenen Maya_Popti, die weit verstreut in Bergdörfern (1500 m) im Norden leben. Auch dort ist Honig eine der wenigen Einkommensquellen. Durch den Klimawandel ging die Honigproduktion stark zurück. 2020 konnten mit Hilfe der GEPA 5000 bienenfreundliche, blütenreiche und pollenproduzierende Bäume gepflanzt werden. Durch den Handelspartnerfonds der GEPA wurde die Umstellung auf Bio Honig unterstützt.

Bio Acahual und Bio Orangenblütenhonig

Die Kooperative Miel Mexicana hat ihren Sitz in Yecapixtla, wo sich eine moderne Verarbeitungsanlage und das Honiglager befinden, die von den Mitgliedern finanziert wurden. Die 120 vorwiegend indigenen Mitglieder leben hauptsächlich von der Honigproduktion.
Um das Honigangebot auszudehnen und ihre Produktionszeit zu verlängern praktizieren die Imkerinnen und Imker die Wanderbienenzucht, indem sie ihre Bienenstöcke in verschiedenen Gegenden, meist in der Nähe von Nationalparks aufstellen.
2014 konnten sich die Bioproduzenten zusammen mit anderen erfolgreich gegen den Anbau von gentechnisch verändertem Mais und Soja wehren. Deren Anbau wurde darauf in 32 Bundesstaaten verboten. Die GEPA unterstützte die Initiative.
Durch Bio-Imkerei mit fairer Bezahlung wurde die illegale Abwanderung der Männer nach USA gestoppt. Durch den Fairen Handel wurde der Export nach Europa möglich. Bildungschancen und Lebensstandard werden durch den Fairen Handel verbessert.

Bio-Wildblütenhonig, Bio-Canela Zimthonig, Bio Mexico, Bio-Acahual Honig

Die Kooperative Mieles del Sur ist Partner für diese Honige. Auch in dieser Kooperative sind vorwiegend indigene Imker organisiert. Sie besitzen nur sehr kleine Parzellen und leben in unzugänglichen Gebieten, was den Vertrieb erschwert. Sie ernten zwei- bis dreimal jährlich Honig. Neben Honig bauen die Mitglieder Lebensmittel für den eigenen Bedarf und Kaffee an.

Mehrwert durch den Fairen Handel: Nur durch den Fairen Handel ist der Export von fairem Honig und fairem Kaffee nach Europa möglich.
Für Mieles del Sur stellt die Abwanderung der Jugend aufgrund mangelnder Entwicklungsmöglichkeiten ein großes Problem dar. Die Imkerei wird traditionell von Männern betrieben, deren Ehefrauen in die Arbeit mit einbezogen werden. Die Integration von Frauen wird in der Kooperative regelmäßig thematisiert.

Produzentenorganisation Capim: 15 Kooperativen sind hier vereinigt. Zwei dieser Kooperativen sind reine Frauenorganisationen. Mit der Fair Trade-Prämie werden derzeit die Wege ausgebessert, Schutzanzüge, Bienenköniginnen, Material für Bienenkästen und Honigfässer gekauft.

Kooperative Tzeltal Tzotzil: auch in dieser Kooperative wird zusätzlich zum Honig noch fairer Kaffee exportiert, welcher auch eine große Bedeutung hat. Für den Eigenanbau und den lokalen Markt werden Mais, Bohnen und Gemüse ökologisch angebaut und eine kleine Viehhaltung betrieben. Um die Imkerei zu stärken werden an Neumitglieder Bienenstöcke und Grundausrüstung abgegeben sowie die Bienenhaltung in Kaffeegärten gefördert. Auch hier bietet der Faire Handel den Zugang zum Weltmarkt, wegen der verstreut liegenden Dörfer. Der Generationenwechsel hat bereits erfolgreich stattgefunden, die jungen Agrartechniker übernehmen Verantwortung. Frauen sind im Kunsthandwerksbereich für den lokalen Markt tätig um eine Einkommensquelle zu haben.

Kooperative Copichajulense (Guatemala). Auch diese Kooperative muss ähnliche Schwierigkeiten bewältigen wie die anderen. Als Besonderheit beschäftigt die Kooperative einen Agrartechniker, der mit fünf Beratern die Mitglieder in den verschiedenen Regionen berät und unterstützt. Auch werden Imkerschulungen speziell für Frauen durchgeführt. Die Fairtrade- Prämie wird in Gemeinschaftsprojekte, wie z.B. eine Abfüllanlage oder größere Bienenstöcke investiert.